Außenwissenschaftspolitik in Zeiten wachsender Instabilität

Zwei Menschen unterhalten sich unter Glasdach

Viele Länder sind aktuell von Krisen und Verwerfungen gekennzeichnet. Nationalstaatliches Eigeninteresse hat vermehrt Vorrang vor multilateraler Kooperation. Hier ist die Wissenschaft gefordert, für internationale Zusammenarbeit als konstitutives Element von Lehre und Forschung einzustehen. Gleichzeitig liegt eine wichtige Aufgabe für die deutschen Hochschulen und wissenschaftlichen Einrichtungen darin, den Fortbestand informierter Zivilgesellschaften in Ländern mit erheblichen Restriktionen zu stärken. Außenwissenschaftspolitik kann Zugänge erhalten, wenn die Verständigung auf anderen Ebenen versagt. Gerade in politisch schwierigen Zeiten kann die akademische Zusammenarbeit tragfähige Bindungen schaffen und kritisches Denken stärken. Der DAAD wird auch künftig dazu beitragen, den Wert internationaler Wissenschaft zu verteidigen, ihren Nutzen zu belegen und Austausch auch im Zeichen von Krisen und Konflikten zu ermöglichen. Zugleich sieht er es als eine zentrale Stärke unseres Gesellschaftsmodells und Wissenschaftssystems, dass es jungen Menschen die Chance gibt zu lernen, das Spannungsverhältnis zwischen divergierenden Meinungen auszuhalten und die damit verbundenen Aushandlungsprozesse einzuüben.