Jacob- und Wilhelm-Grimm-Preise 2022

Dr. Kokou Azamede und Dr. Gabriella Perge zeigen ihre Auszeichnungen

Am 27.09.2022 verlieh Prof. Joybrato Mukherjee an der Universität Paderborn im Rahmen des 27. Deutschen Germanistentages des Germanistenverbands den Jacob- und Wilhelm-Grimm-Preis an den togoischen Wissenschaftler Dr. Kokou Azamede. Mit dem gleichnamigen Nachwuchs-Förderpreis wurde die ungarische Germanistin Dr. Gabriella Perge geehrt.

Gabriella Perge und Kokou Azamede stehen dafür, die germanistischen Teildisziplinen sowie ihre Nachbardisziplinen zusammenzudenken und zusammenzubringen, über den fachlichen Tellerrand hinauszublicken und die Germanistik verstärkt für traditionelle, aber auch neue Anwendungsbereiche fruchtbar zu machen. Sie treiben die internationale Zusammenarbeit voran und bringen wissenschaftliche Inhalte aktiv in öffentliche Diskurse ein. Sie stärken damit die Rolle der Germanistik nicht nur im internationalen Kontext, sondern auch im akademischen Fächergefüge.

Dr. Kokou Azamede

Dr. Kokou Azamede lehrt an der Deutschabteilung der Université de Lomé. In seinen Kooperations- und Forschungsprojekten verbindet er Ansätze der Literatur- und Kulturwissenschaften mit in der Region Westafrika besonders relevanten Themen wie Kolonial- und Missionsgeschichte und damit verbundenen historischen transkulturellen Kontaktsituationen.

Auch in der Diskussion um die Restitution von Kulturgütern aus der Kolonialzeit ist er als Experte und interdisziplinärer Kulturmittler ein gefragter Gesprächspartner sowohl für afrikanische als auch für europäische Institutionen. Herrn Azamede gelingt es auf beeindruckende Weise, der Germanistik Themen abzugewinnen, die weit über die Grenzen des Fachs hinaus von hohem und äußerst aktuellem gesellschaftlichem Interesse sind. Die Laudatio auf Dr. Kokou Azamede hielt Prof. Dr. Bénédicte Savoy, die als maßgebliche und prominente Forscherin innerhalb der Restitutionsdebatte gilt.

Dr. Gabriella Perge

Dr. Gabriella Perge blickt bereits auf eine breite Studien- und Forschungstätigkeit. Sie promovierte mit einer Arbeit über rezeptive Mehrsprachigkeit.

Zwischen 2017 und 2020 war sie Universitätsassistentin und seit 2020 ist sie Universitätsoberassistentin am Lehrstuhl für Sprachpraxis und Fachdidaktik am Germanistischen Institut der Eötvös-Loránd-Universität in Budapest (ELTE), der größten und renommiertesten Universität Ungarns. Prof. Dietmar Rösler, der Vorsitzende des Beirats Germanistik, hob in seiner Laudatio hervor, dass sich Frau Perge neben der Aus- und Weiterbildung von Deutschlehrerinnen und Lehrern für die Arbeit der Fachverbände einsetzt und bei der Organisation sowohl nationaler wie internationaler Fachtagungen mitwirkt. Mit Ihrer Promotion zum Thema Mehrsprachigkeit ebnet Sie ein weiteres Stück auf dem Weg in ein mehrsprachiges Europa und zu mehr Sprachengerechtigkeit.